Burghaun verändert sich


... in der Stadtstraße

Haus Schmeißer
Haus Schmeißer
Schindelhaus links: Ehemals Haus Speier
Schindelhaus links: Ehemals Haus Speier

Im  Frühsommer 2012 gab es große Veränderungen in der Stadtstraße. Die Abrissbirne rückte an und tat ihr zerstörerisches Werk: Zwei Häuser gingen für immer verloren. Das Fachwerkhaus wurde unter Denkmalschutz gestellt (rechtes Foto, rechts) und durfte gemäß Auflage der Denkmalbehörde nicht angetastet werden. Die beiden angrenzenden Häuser Nr. 7 (Foto links - Schmeißer, bis 1939 Eigentum der jüdischen Familie Stuckhardt) und Nr. 9 (Foto rechts, linkes Haus - ehemals von der jüdischen Familie Michael Speyer bewohnt) wurden komplett abgerissen. Zur 750-Jahrfeier im Juli 2012 wurde die Fläche aufgeräumt und mit Kieselsteinen belegt, damit dort Stände aufgebaut werden konnten. Ein offener, gepflasterter Platz sollte entstehen, mit Bäumen, Grünanlagen und Bänken sowie einem offenen Durchgang zur Kirche.

Inzwischen (2016) wurden alle Pläne in die Tat umgesetzt. Die Gestaltung des Platzes einschließlich der Neuaufsetzung der Kirchenmauer wurde finanziert aus Mitteln der Gemeinde Burghaun und öffentlichen Fördergeldern.

Die Sanierung der Mauer wurde laut Aussage des Pfarrers überwiegend von der evang. Kirche finanziert - durch Zuschuss des Kirchenkreises Fulda sowie Eigenleistungen (Arbeitsstunden) der evang. Kirchengemeinde Burghaun.

Burghaun hat nun einen neuen, zentral gelegenen und hübschen Platz: den Kirchplatz - allerdings mit einem heruntergekommenen alten Fachwerkhaus, das immer noch auf seine Renovierung und Nutzung durch die Gemeinde Burghaun wartet. Zu befürchten ist, dass es, je länger es als Ruine herumsteht, den gleichen Weg wie seine abgerissenen Nachbarn gehen könnte. Es wäre ein Jammer!

Doch der Marktgemeinde fehlt das Geld - vielleicht aber auch das Interesse und die Ideen?

28. April 2019:

Das alte Haus steht und steht, es geschieht nichts. - Täglich sehe ich dieses jammervolle Bild und könnte mir doch ein gemütliches und uriges Cafe dort drinnen (und draußen im Sonnenschein) vorstellen.

Denn unser einziges Cafe im Ort liegt direkt an der stark befahrenen Durchgangsstraße. Wer draußen sitzen möchte muss Abgas-gestank, Lärm und Schatten in Kauf nehmen - wie angenehm !!

Vielleicht ließe sich auch ein kleiner Teo darin unterbringen, zumal es ja im Ortskern keinen Laden mehr gibt!


Juni/Juli 2023:

Es sieht wieder mal sehr brenzlig aus. Die Gemeinde Burghaun hat kein Interesse an der Sanierung des Fachwerkhauses, und der Ortsbeirat hat schon im April einem Verkauf zugestimmt. Als potenzieller Käufer gehandelt wird gerüchteweise ein benachbarter Bewohner von Stadtstraße 10.

 

14. Juli 2023

Unterstützt von Nachbarn habe ich versucht, was in meinen Kräften und Möglichkeiten stand. Ich habe sogar mein Interesse an einem Kauf beim Bauamt angemeldet, bekam aber länger keine Antwort. 

Heute erhielt ich aus der Bauabteilung der Gemeinde folgende Nachricht:

"... habe heute mit dem Bürgermeister gesprochen. Seiner Aussage nach ist das Gebäude bereits verkauft."

Jetzt ist der Denkmalschutz am Zug! Er muss bewirken, dass der neue Besitzer -wer auch imnmer das ist- das Haus nicht abreißt, sondern restauriert - sofern die Bausubstanz dies zulässt.  Doch leider habe ich mit der Unteren Denkmalbehörde in Fulda keine guten Erfahrungen gemacht. - Hoffentlich bleibt das Denkmalamt dabei, dass das Haus Stadtstraße 10 nicht abgerissen werden darf!!

Ich werde in den nächsten Tagen mal auf einer extra Seite dokumentieren, was ich alles seit der Nachricht über den beabsichtigten Verkauf des Fachwerkhauses unternommen habe.

Übrigens:

Die Mitteilung, das Haus sei bereits verkauft, hat sich als unwahr herausgestellt!

 

 

Bitte auf das Bild rechts klicken!

 


Aber egal, wer das Haus kauft - ob es der in Rede stehende Nachbar ist oder jemand anderes! Entscheidend ist, dass es denkmalgerecht saniert wird und der Kirchplatz in seiner jetzigen Gestalt erhalten bleibt. Die Pläne des Gemeindevorstandes, Teile der Freifläche als Autostellplätze mitzuverkaufen, sollten auf gar keinen Fall realisiert werden!

Da kann es nur heißen: